Chow-chow 

von Reichenberg

Der Chow-Chow

Der Chow-Chow gehört einer sehr alten Hunderasse an. Aufgrund des auffälligsten Charakteristikums der Rasse, nämlich der blauen Zunge, ist die Annahme, dass der Chow zu den "Ur-Rassen" gehört, nahe liegend. Als   Heimatland wird China angegeben. Es existieren Skulpturen aus Terrakotta und bildliche Darstellungen aus der Zeit der Han-Dynastie (206-220 v. Chr.) die eindeutig Chow-Chows erkennen lassen. Galt der Pekingese als Liebling der Kaiserin, so war der Chow der bevorzugte Hund des Herrschers. Zweifel gibt es, ob der Chow mit seinem arktischen Pelz, seiner typischen steilen Hinterhand und seinem Jagdinstinkt tatsächlich aus China stammt, wo Chinesen als Ackerbauern und gewerbetreibende tätig waren. Die Tatsache, dass Viehzucht und Jagd waren aber typisch für die normadischen Volksstämme waren, haben Nachforschungen erforderlich gemacht. Diese haben ergeben, dass die Möglichkeit besteht, der Chow käme ursprünglich aus der Mandschurei. Diese Theorie wird begründet durch Eigenschaften der Landschaft und der dort lebenden Bevölkerung.

In der amerikanischen Literatur ist vom "schwarzen Mandschu-Chow" die Rede, wobei der "rote Chow" in Südchina beheimatet wird. Es ist denkbar, dass der Chow durch Handelsbeziehung der Mandschu-Völker mit China oder durch kriegerische Aktivitäten von mandschurischen Völkern nach China gebracht wurde. Sicher ist, dass die Stammeltern unserer heute in Europa gezüchteten Chow-Chows aus Kanton in China kommen, die frühere Bezeichnung lautet "Kanton-Hund".
Vor ca. 100 Jahren kam der Chow-Chow nach England und später auf den Kontinent. In Deutschland ist er seit den zwanziger Jahren beheimatet.

Mit seiner stolzen, würdevollen Haltung ist der Chow-Chow eine auffallende Erscheinung in der Hundewelt. 
Er hat ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein, ist eigenwillig und freiheitsliebend, Dritten gegenüber reserviert bis ablehnend, wachsam, aber kein Kläffer und von ausgesprochener Reinlichkeit. Seinen Menschen ist er zugetan ohne sklavische Ergebenheit. Er braucht liebevolle aber konsequente Erziehung. Abrichten im landläufigen Sinne lässt er sich nicht, aber er wird "Befehle" gut befolgen und umsetzen, wenn das Zusammenleben zwischen Hund und Hundehalter stimmt.
Dann wird der Chow seinem Herrchen zuliebe auch Dinge tun, die er selbst für unnötig hält. Reine Zwingerhaltung ist für den Chow ungeeignet.
Der Chow ist ein anpassungsfähiger Hund: auf Spaziergängen lebhaft und lauffreudig, im Wald sehr jagdfreudig (daher ist Leinenzwang meist zu empfehlen), im eigenen Reich wachsam, aber nicht laut, bei Dunkelheit sehr wachsam, innerhalb der Räumlichkeiten ruhig und zufrieden, in der Nähe seines Menschen zu sein. 

Immer wieder hört man als Übersetzung des Namens Chow-Chow die Deutung "lecker-lecker".


Diese Bezeichnung stammt aus dem Pidgin-Englisch fernöstlicher Seeleute und wurde für alle Kuriositäten und Raritäten aus Ostasien angewandt. Eine weitere Namensdeutung bietet das Wort "Chao-Chao" - für europäische Ohren gleichklingend wie "Chow-Chow" - nur würde diese Übersetzung bedeuten: "Alles sehen, sehr wachsam, sehr klug, sehr geschickt" und somit die Eigenschaften eines geschätzten Jagdhundes beschreiben und als solcher wurde der Chow im ostasiatischen Raum verwendet.

Ursprungsland: China
Patronat: England

FCI-Klassifikation: Gruppe 5 Spitze und Hund vom Urtyp
Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen
-ohne Arbeitsprüfung-

Der Chow soll lebhaft und wachsam sein, kompakt, kurz und geschlossen erscheinen, vor allem aber sehr harmonisch mit stolzer, würdevoller Haltung, löwenhaft mit einer gut über dem Rücken getragenen Rute.

Als Chow-typisch ist zu nennen:
a) blaues Pigment (Zungen, Gaumen, Zahnfleisch und Lefzen erwünscht);
regelmässiges, vollständiges Scherengebiss;
b) Ausdruck (Scowl) entsteht u.a. durch die Ohrenstellung, sollte aber nie durch lose Falten bildende Kopfhaut entstehen;
c) steile Hinterhand, tiefangesetzte Sprunggelenke (Stelzgang);
d) Größe: Rüden: 48 bis 56 cm Hündinnen: 46 bis 51 cm

Farbe
Der Chow-Chow ist ein mittelgroßer Hund und wird gezüchtet in den Farben: schwarz, rot, blau, rehfarben, creme. Auch die Farbe weiß wäre zulässig. Das Fell ist häufig schattiert, jedoch nicht gefleckt oder gescheckt. Die Unterseite der Rute und die Behosung der Schenkel sind häufig von hellerer Farbe.